Bosco wurde 1815 bei Turin geboren und wuchs in ärmsten Verhältnissen auf. Nach dem frühen Tod seines Vaters erzieht seine sehr gläubige Mutter drei Söhne alleine. Johannes möchte schon als kleiner Junge später Priester werden. Allerdings darf er erst mit neun Jahren bei einem alten Kaplan Lesen und Schreiben lernen.
Aus diesem Jahr ist ein Traum überliefert. Johannes sieht einige prügelnde Jungen, die er auseinander bringen möchte. Da ertönt eine Stimme: „Nicht mit Schlägen, sondern mit Güte wirst du sie zu Freunden gewinnen." Diesen Grundgedanken merkt er sich für seine spätere Pädagogik.
Außerdem gibt Johannes Bosco von da an immer sonntagnachmittags kleine Vorstellungen mit Zaubertricks und Kunststücken im Dorf. Vor versammelter Nachbarschaft trägt er zwischendurch die Predigt aus der Kirche am Vormittag vor und erreicht damit ein großes Publikum.
Als Priester geht er später nach Turin, eine pulsierende, schnell wachsende Industriestadt des 19. Jahrhunderts. Dort lernt Bosco die Schattenseiten der Industrialisierung kennen: Viele Jugendliche leben auf der Straße, sind arbeitslos, landen im Gefängnis. Mit ihnen kommt er ins Gespräch. Er beginnt, sich um die Jungen zu kümmern, und verbringt seine Freizeit mit ihnen. Dann fängt er an, sie zu unterrichten. 1846 sind es schon 400 Jugendliche, die ihn aufsuchen. Später gründet er Lehrwerkstätten und Schulen, schließt Ausbildungsverträge ab. Immer mehr Helfer unterstützen ihn. Mit seinem Erziehungsstil bringt er die Jugendlichen dazu, sich in Kirche, Gesellschaft und Beruf zu engagieren. Außerdem setzt er sich bei Arbeitgebern gegen die Prügelstrafe und für das Recht auf Freizeit ein.
Die Stimmung in der italienischen Bevölkerung gegenüber der Kirche ist nach 1850 allerdings eher negativ - Bosco bleibt jedoch bei einigen Attentaten stets unverletzt. Schließlich erkennt das Land sein Talent: Don Bosco ist als Vermittler zwischen Staat und Kirche gefragt, verkehrt sowohl im Vatikan, als auch in Ministerien.
1859 ruft er trotz ungünstiger Voraussetzungen den Orden „Gesellschaft des Heiligen Franz von Sales" - die Salesianer Don Boscos ins Leben. Don Bosco stirbt nach lebenslangem Einsatz für die Jugend mit 72 Jahren am 31. Januar 1888. Heiliggesprochen 1934, erklärt Papst Johannes Paul II. Bosco hundert Jahre nach seinem Tod zum „Vater und Lehrer der Jugend". Sein Grab befindet sich in einer Basilika in Turin.